Exzerpte, Notizen, Zettel: Zur Geschichte mobilen Wissens und Schreibens

22.07.2021

In diesem Workshop steht im Zentrum, was in der Forschung lange wenig Beachtung fand: Formen und Praktiken des Lesens und Schreibens sowie des Sammelns und Ordnens von Wissensbeständen, die vor oder am Rande dessen stattfinden, was gerne als Werk bezeichnet wird (vgl. Cevolini 2006; Ann M. Blair 2010; Décultot 2017). Es geht in einem ganz konkreten Sinn um Notizen und Exzerpte als Ergebnis aktiver und selegierender Lektüre, um den Vorgang des Notierens und Glossierens, um mobiles Wissen, um die materielle Papierform des Zettels, schließlich aber auch um Modi des Sortierens von Zetteln, wie sie etwa bei der Zettelkasten-Methode zum Einsatz kommen. Weil diese Formen und Verfahren des Lesens, Schreibens und Ordnens eine lange Geschichte haben, widmen wir uns diesem Thema nicht nur in methodischer, sondern auch in historischer Hinsicht. Dieser virtuelle Workshop, der aus einem Kolloquium an der RWTH Aachen hervorgegangen ist, lädt zum offenen Gespräch ein.

 

Programm

Exzerpte, Notizen, Zettel: Zur Geschichte mobilen Wissens und Schreibens Urheberrecht: © Frey, Christiane

14:00-14:15: Begrüßung und Einführung: "Von Exzerpten und anderen Notizen" (Christiane Frey)

14:15-15:00: Christian Moser (Bonn): "Gehen – Schreiben – Meditieren in der alteuropäischen Selbstkultur"

15:00-15:45: Timothy Attanucci (Mainz): "Notizen zwischen Werkgenese und Werkförmigkeit (Goethe, Handke)"

15:45-16:30: Benjamin Steiner (München): "Warburgs Wissen, Zettels Ordnung. Beobachtungen zur Ideengeschichte in der Bibliothek Warburg"

Organisiert von Christiane Frey, Anna Langkowski und Geraldine Risse

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